(1040-1853)
ID | wrm-800 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Worms, wrm-800: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?wrm-800 |
Vorderseite | |||||
הר״ר אהרון ז״ל מגרושי המילבורג | Der Meister, Herr Aharon, sein Andenken zum Segen, von den Vertriebenen Hammelburgs | ||||
קינה ארימה. ליציאת | Ich will doch Klage erheben, denn verlassen hat | ||||
נשמה. של הר״ר אהרון | der Lebensodem den Meister, Herrn Aharon, | ||||
ב״ר יחזקאל אליהו. גידל | Sohn des Herrn Jecheskel Elijahu; er zog auf | ||||
בביתו יתום ויתומה. פזר | 5 | Waisenkinder in seinem Haus; großzügig | |||
נתן לכל רעב וצמ׳. היה | verteilte er an alle Hungrigen und Durstigen; er war | ||||
פרנס בק״ק המילבורג עד | Vorsteher in der Heiligen Gemeinde Hammelburg bis zum | ||||
שנת גרשו היודים שמה[.] | Jahr der Vertreibung der Juden von dort. | ||||
{ונפט׳ פה} זקן ושבע ימים | Und er verschied hier, alt und satt an Tagen, | ||||
{ביום בז״ך תשרי תל״א לפ״ק} | 10 | am Tag (2?), 29. Tischri 431 nach kleiner Zählung. | |||
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Der Stein scheint unten weggebrochen zu sein. Fehlendes nach Lewysohn in geschweiften Klammern ergänzt und z. T. korrigiert. Möglicherweise fehlte schon zu Lewysohns Zeit der Schluss, denn die Inschrift hat seltsamerweise keinen Segen.
Reim auf -mah, zumeist durch einen Punkt markiert
Zeile 1: Kopfzeile; Hinweis darauf, dass Aharon zu einer Gruppe Vertriebener aus Hammelburg (Unterfranken) gehörte, die sich dann wohl in Worms ansiedeln konnte.
Zeile 5: Um einen weiteren Reim auf -mah zu erwirken, wird hier zu der maskulinen auch die feminine Form von "jatom" gewählt, im Deutschen "die Waise", sowohl für den Knabe wie das Mädchen.
Zeile 6: Um den Reim optisch nicht zu irritieren, wird durch die Abkürzung bei "zamah"(f?) auf das Alef am Ende verzichtet.
Zeile 8: Mit dem letzten Wort ist statt "dorthin" "von dort" gemeint.
Zeile 9: zweites Wort ("poh") bezieht sich auf Worms.
Zeile 10: Das Tagesdatum, nur noch von Lewysohn zu übernehmen, ist leider unklar. Es würde passen, wenn man das Bet sowohl als Tagesangabe als auch für den Monatstag läse. Es bleibt die Frage, warum der Monatstag so ungewöhnlich angegeben ist; es scheint ein Chronogramm beabsichtigt worden zu sein; das werde noch geklärt.
Wahrscheinliches Datum: Tag 2, 29. Tischri 5431 = Montag, 3. Oktober 1670
R&R: 192, Lewysohn: 36 (s. auch den Kommentar dort, S. 69)
Maße
86,5 x 129 x 9 cm
Material roter Sandstein - Schichtung verläuft parallel zur Vorderseite - feine Körnung (0,063-0,2 mm) -
Beschreibung
Stele mit rechteckiger Grundform und zweiseitigem Abschluss. Das eingetiefte Schriftfeld wiederholt die Gesamtform der Stele. Umlaufender 8 cm schmaler Rand frei gelassen. Das rahmende Profil besteht aus einer Fase und einer Falt. Die Fase ist 2,5 cm breit und 1,5 cm tief. Die Falz ist 0,5 cm tief.
Lewysohn, Ludwig: Nafschot Zaddikim. Sechzig Epitaphien von Grabsteinen des israelitischen Friedhofes zu Worms, regressiv bis zum Jahre 905 übl. Zeitr.,usw., Frankfurt am Main: 1855, Nr. 36
Rosenthal, Julius; Rothschild, Samson; Kaufmann, David: Die Epitaphien des alten israelitischen Friedhofs zu Worms (unveröff. Mskr., Vorwort von Julius Goldschmidt), , Nr. 192
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Worms,
wrm-800
URL: http://www.steinheim-institut.de:50580/cgi-bin/epidat?id=wrm-800
(letzte Änderungen - 2015-09-03 00:53)
Steinheim-Institut
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