(1729-2017)
ID | dtm-86 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Detmold, dtm-86: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?dtm-86 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
כ״ה נפתלי | der geehrte Herr Naftali | ||||
הירץ ב״ה שלמ׳ | Hirz, Sohn des Herrn Schlomo | ||||
זלמן רינטל ז״ל | Salman Rinteln, sein Andenken zum Segen, | ||||
נפטר ביום ה׳ ג׳ | 5 | verschieden am Tag 5, 3., | |||
ונקבר בש״ט | und begraben ›mit gutem Namen‹ | ||||
ביום ו׳ ד׳ תמוז | am Tag 6, 4. Tammus | ||||
תק״מ לפ״ק | 540 der kleinen Zählung. | ||||
תנצב״ה | Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zl 6: bBer 17a
Datierung Gestorben Freitag, 07.07.1780
Namenskunde
Als Jakob seine zwölf Söhne segnete, verglich er Naftali mit einem springenden Hirschen (Genesis 49,21), daher die Parallelität der Namen Naftali, Zwi (gebr. für "Hirsch") und dem deutschen Hirsch, Hirz, später auch Herz. Salman ist eine deutsch-jüdische Form des biblischen Königsnamen Schlomo, Salomon. Der Beiname Rintel(n) leitet sich vom Ortsnamen Rinteln her, ca. 45 km nordöstlich von Detmold gelegen, dem vermutlichen Herkunftsort der Familie.
Material Sandstein
Lage
Non in situ. Das Grabmal gehört zu den Steinen des Vorgängerfriedhofs am Lemgoer Tor und wurde 1948 auf diesen Friedhof überführt.
Beschreibung
Schmalhohe Stele mit geschweiftem und eingezogenem Rundbogen, vertieften Schriftfeldern mit umlaufenden scharrierten Rahmen und erhabenen Buchstaben, die Inschrift ist zentriert angebracht.
Schrift
erhaben
Abkürzungszeichen
Abkürzungszeichen in Form von Blüten, Rauten, schrägstehenden kleinen Strichen und Doppelpunkten, große, halbhoch gesetzte Punkte als Satztrenner bzw. Zeilenfüller.
Zustand
2017 Das Grabmal ist leicht verwittert und am unteren rechten Rand beschädigt.
Naftali Hirz ben Schlomo Salman Rinteln, das ist Herz Salomon, der älteste Sohn des Detmolder Schutzjuden Salomon Isaac Leffmann. 1746 wurde ihm das Geleit seines Vaters übertragen. 1767 muste er für zehn Pistolen ein neues Geleit einlösen, da er sein altes verloren hatte. Er war Hofjude und hatte die besondere Funktion als "Brunnenfaktor" inne, versorgte also vermutlich den lippischen Hof mit Heilwassern.
Nach seinem Tod heiratete seine Witwe Herz Salomons Bruder Jacob Salomon, der 1759 eigenständigen Schutz erhalten hatte und sich zunächst als Münz- und Hoflieferant betätigte. Nach dem Tod seines Bruders bis zu seinem eigenen Tod 1799 wurde er auch dessen Nachfolger als Hoffaktor. Sein Sohn Emanuel Jacob Salomon war ebenfalls Münzlieferant und wie sein Vater Vorsteher und nahm 1810 den Namen Rinteln als feststehenden Familiennamen an.
Hirz Salomons Tochter Sara übernahm nach dem Tod ihres Vaters sein Haus in der Krummen Straße und das Geleit für ihren Mann Jacob Emanuel.
Michael Guenter: Die Juden in Lippe von 1648 bis zur Emanzipation 1858 (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe, 20), Detmold 1973, S. 162f.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Detmold,
dtm-86
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=dtm-86
(letzte Änderungen - )
Steinheim-Institut
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