(1729-2017)
ID | dtm-27 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Detmold, dtm-27: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?dtm-27 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
איש פ״ו מדברא | ein Mann, Vorsteher und Leiter, ›Leiter | ||||
דאומתיה ביושר | seiner Nation‹ in Aufrichtigkeit, | ||||
הנהיג שלטנותיה היה | leitete er ihre Regierungen, seine | ||||
מעשיו לשם שמים | 5 | Werke waren um des himmlischen Namens willen, | |||
לכל אורח טוב נתן | jedem guten Gast ›gab er | ||||
לחמו בג״ע ישמח | sein Brot‹, im Garten Eden erfreue sich | ||||
נשמתו לעדי עד | seine Seele bis in alle Ewigkeit, | ||||
אהרן יוסף בן | Aharon Josef, Sohn des | ||||
הר״ר אברהם | 10 | Meisters, Herrn Awraham | |||
משה זצ״ל ט׳ ניסן | Mosche, das Andenken des Gerechten zum Segen, 9. Nissan | ||||
תקכ״ה לפ״ק תנצב״ה | 525 der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zl 2f: bKet 17a und bSan 14a Zl 6f: Spr 22,9
Datierung Gestorben Sonntag, 31.03.1765
Diesem Vorsteher wurde mit "Leiter der Nation" ein seltener aramäischer Titel beigestellt, welcher die große Bedeutung, die Aharon Josef (nicht nur) für seine Gemeinde gehabt haben muss, betont. Auch die Gestaltung des Grabmals ist relativ aufwändig. Dies steht im Kontrast zur teilweise ungelenk wirkenden Ausarbeitung der hebräischen Buchstaben und dem nicht wirklich gelungenen Versuch, durch die Punkte am linken Rand ein ausgewogenes Schriftbild zu erreichen.
Material Sandstein
Lage
Non in situ. Das Grabmal gehört zu den Steinen des Vorgängerfriedhofs am Lemgoer Tor und wurde 1948 auf diesen Friedhof überführt.
Beschreibung
Stele mit geschweiftem und eingezogenem Segmentbogenabschluß und vertieftem Schriftfeld mit erhabenen scharrierten Rahmen und erhabenen Buchstaben. Die Inschrift ist rechtsbündig angebracht, die durch größere Buchstaben hervorgehobene Kopfzeile ist zentriert. Die Punkte am linken Rand der Inschrift sind als Verzierung bzw. Platzfüller zu sehen.
Schrift
erhaben
Zustand
2017 Leichte Verwitterung.
Aharon Josef, das ist der Aaron Moses, Sohn des Hofjuden Moses Jacob. Schon zu Lebzeiten seines Vaters, im Jahr 1729, wurden er und sein älterer Bruder Jacob zu Hofjuden ernannt. Jacob hatte sich in Friesland, vermutlich in Leer niedergelassen, und von dort unterstütze er seinen Bruder bei Warenlieferungen über die Weser und von Erder über den Landweg nach Detmold. 1734 wurde Aaron Moses zum Hoffaktor ernannt und erhielt eigenständigen Schutz zu Detmold. Aron Moses hatte auch das Amt des Vorstehers der Judenschaft inne.
Verheiratet war er mit Jutta Rachel. Seine Tochter Bräunchen heiratete Marcus Michel aus Hofgeismar, welcher 1769 das Geleit seines Schwiegervaters übernahm und 1810 den Namen Schönhaus als Familiennamen annahm.
Vater: Awraham Mosche (dtm-0096)
Mutter: Mirjam (dtm-0087)
Bruder: Joel ben Awraham Mosche (dtm-0072)
Gattin: Jutta Rachel (dtm-0038)
Enkel: Ahron Schönhaus (dtm-0051)
Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, 23,1: Zivilstandsregister der Juden für die Stadt Detmold, Kreis Detmold (GHT 1809-1875), S. 12 (Annahme Familiennamen 1810).
Michael Guenter: Die Juden in Lippe von 1648 bis zur Emanzipation 1858 (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe, 20), Detmold 1973, S. 152f.
Dina van Faassen und Jürgen Hartmann (Bearbeiter): "Dennoch Menschen von Gott erschaffen" - Die jüdische Minderheit in Lippe von den Anfängen bis zur Vernichtung, Katalog und Arbeitsbuch zur Wanderausstellung, hrsg. von der Stadt Detmold und dem Kreis Lippe, Bielefeld 1991, S. 19.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Detmold,
dtm-27
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=dtm-27
(letzte Änderungen - )
Steinheim-Institut
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