(1729-2017)
ID | dtm-21 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Detmold, dtm-21: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?dtm-21 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
א״ח מ׳ שיינכע | ›die tüchtige Gattin‹, Frau Schönche, | ||||
בת כ׳ בער שיף | Tochter des geehrten Ber Schiff, | ||||
אשת ר׳ רפאל | Gattin des Herrn Refael | ||||
היינע נפטרה כ״ד | 5 | Heine, verschieden 24. | |||
שבט ונקברה | Schwat und begraben | ||||
כ״ו בו תרי״ד לפ״ק | 26. desselben, 614 der kleinen Zählung. | ||||
תנצב״ה | Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens | ||||
Rückseite | |||||
Jeanette Heine | |||||
geb. Schiff | 10 | ||||
geb. 13. Nov. 1822. | |||||
gest. 22. Jan. 1853. |
Zl 2: Spr 31,10
Datierung Geboren 13.11.1822; gestorben Mittwoch, 22.02.1854
; begraben am übernächsten Tag (s.u.)
Während die Grabsteine der Eltern hier 1839 und 1850 erstmals Sterbejahre in deutschen Inschriften angeben und bei der ebenfalls 1854 gestorbenen Schwester Sofie erstmals ein Geburtsjahr genannt wird, ist dies das erste Grabmal, das in einer deutschen Inschrift vollständige Geburts- und Sterbedaten angibt. Die Familie Schiff aus Heidenoldendorf war damit Vorreiter bei der Einführung deutscher Grabinschriften in Detmold.
Die Angabe des Sterbedatums in der deutschen Inschrift weicht um ein Jahr von der Angabe in der hebräischen Inschrift ab: Der 24. Schwat 614 fiel auf Mittwoch, den 22. Februar 1854, und dieses Datum entspricht auch der Angabe in den Registern. Der 22. Januar 1853 entspricht dem 13. Schwat 613.
Namenskunde
Neben den deutschen Namen Schönche, der schon seit dem Mittelalter bei jüdischen Frauen belegt ist, trat im 19. Jahrhundert häufig seine "moderne" französische Entsprechung, Jeanette, und entsprechend ist Schönches Name in der deutschen Inschrift und in den Registern angegeben.
Material Sandstein
Lage
Non in situ. Das Grabmal gehört zu den Steinen des Vorgängerfriedhofs am Lemgoer Tor und wurde 1948 auf diesen Friedhof überführt.
Beschreibung
Stele mit leicht eingezogenem Rundbogenabschluß und vertieftem Schriftfeld mit erhabenen Rahmen und erhabenen Buchstaben. Die Inschrift ist rechtsbündig angebracht, die Kopfzeile im Bogenfeld und der Schlußsegen sind zentriert.
Schrift
erhaben
Zustand
2017 Gut erhalten.
Jeanette Schönche wurde am 3. November 1822 in Heidenoldendorf geboren als Tochter von Baer Schiff und Elise geb. Adler. Verheiratet war sie mit dem Seifensieder und Metzger Rudolph Raphael Heine. Sie starb im Alter von 32 Jahren im Wochenbett an den "Blattern", vier Tage nach der Geburt eines Söhnchens, das wenige Tage später ebenfalls starb, und nur wenige Wochen nach ihrer Schwester Sofie.
Vater: Baer Schiff (dtm-0084)
Mutter: Elise Schiff geb. Adler (dtm-0017)
Bruder: Herz Schiff (dtm-0020)
Schwester: Sophie Schiff (dtm-0047)
Gatte: Rudolf David Heine (dtm-0120)
Tochter: Elise Heine (dtm-0506)
Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, 23,1: Zivilstandsregister der Juden für die Stadt Detmold, Kreis Detmold (GHT 1809-1875), S. 437, 439 (T).
Landesarchiv NRW, Abteilung Ostwestfalen-Lippe, P2 Zivilstandsregister der Juden und Dissidenten im Regierungsbezirk Detmold, 23,8: Zivilstandsregister für das Amt Detmold, Kreis Detmold mit den Orten Haustenberck, Heidenoldendorf, Heiligenkirchen (G 1818-1875, H 1813-1871, T 1815-1873), S. 5 (Geburt); S. 12 (Tod des Vaters).
Michael Guenter: Die Juden in Lippe von 1648 bis zur Emanzipation 1858 (Sonderveröffentlichungen des Naturwissenschaftlichen und Historischen Vereins für das Land Lippe, 20), Detmold 1973, S. 73.
Klaus Pohlmann: "Die Verbreitung der Handwerke unter den Juden". Zur Geschichte der jüdischen Handwerker in Lippe im 18. und 19. Jahrhundert (Panu Derech - Bereitet den Weg. Schriften der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe, 8), Detmold 1993, S. 80, 130.
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Detmold,
dtm-21
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=dtm-21
(letzte Änderungen - )
Steinheim-Institut
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