(1621-1871)
ID | hha-9074 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße, hha-9074: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hha-9074 |
פ״נ בחור אשר לו ׃ | Hier ist begraben ein Junggeselle, dem ein | ||||
נבחר קבר מקום טרשים ׃ | Grab erwählt ward an felsigem Ort; | ||||
תמר וארז ובן ברושים ׃ | (als) Palme und Zeder und Spross der Zypresse | ||||
נהנה יגיעו משא ומתן ׃ | genoss er seine Mühe im Handel und Wandel. | ||||
זה זכרו לעליו יבשים ׃ | 5 | Dies sei Andenken seiner dürren Blätter, | |||
לא רדף לכל חמדת נשים ׃ | nie hat er gejagt nach der Frauen Lieblichkeit: | ||||
הוא ניהו בחור כ׳ נתן ׃ | Das ist der Junggeselle, der geehrte Natan, | ||||
[ב׳] האלוף כ׳ ארי׳ ליב גושלר | Sohn des Vornehmen, des geehrten Arje Löb Goslar, | ||||
ז״ל ז״ק נפטר ונקבר יו׳ | sein Andenken zum Segen, heiliger Same, verschieden und begraben Tag | ||||
ג׳ עשרה בטבת תס״ז | 10 | 3, Zehnter Tewet 467 | |||
[לפ״ק] | der kleinen Zählung. | ||||
[תנצ]ב״ה | Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Datierung Gestorben und begraben Mittwoch, 04.12.1706
; ; leichte Unstimmigkeit, der 10. Tewet fiel auf Mittwoch und nicht auf Dienstag.
Der Hagestolz: Nathan Goslar, der aus eigener Entscheidung ehelos und ohne Nachkommenschaft geblieben war, hat zum Andenken seiner Existenz nur mehr das Epigramm des Grabdichters, der sich hier auf die deutlichste Weise gegen das Prinzip de mortuis nil nisi bene vergeht. Der Junggeselle wird als fleißiger Geschäftsmann zwar zu Lebzeiten mit den Bildern von Palme und Zeder geehrt (Zl. 3), die der Psalmvers für den Gerechten reserviert; aber als Folge seines mangelnden Interesses am anderen Geschlecht endet er in der Metaphorik der Grabschrift als ein vertrockneter Baum (Zl. 5) und findet sein Grab in einer Einöde (Zl. 2).
Zl 9: ז״ק / "heiliger Same" ist eine zum Familien- oder Beinamen gewordene gängige Abkürzung, deren Auflösung hier aber unsicher ist.
Verseulogie: sechszeiliges Namensgedicht mit Reim aabaab und Akrostichon; vierhebige Verse
Reim
auf -schim und -tan in Zln 2-7.
Akrostichon in Zeilen 2-4: נתן Natan
Lage
Planquadrate
EM
EN
Schrift
vertieft
Zustand
2006 non in situ; Verwitterung leicht; Beschädigung schwer;
Grabbuch 1574, S 1281
shha (JG 73): -
Grunwald, S. 251, Nr. 1254
Verborgene Pracht: Der jüdische Friedhof Hamburg-Altona – Aschkenasische Grabmale, Dresden: 2009, S. 114
![]() 2001-10-05 Fragment-1420 |
![]() 2003-09-15 Fragment-9074 |
![]() 1942-1944 |
![]() 2010-2012 |
![]() 2019 |
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße,
hha-9074
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hha-9074
(letzte Änderungen - 2015-07-21 22:38)
Steinheim-Institut
http://www.steinheim-institut.de:80/cgi-bin/epidat?id=hha-9074 letztes update: | lizenziert unter einer ![]() Creative Commons Namensnennung 4.0 International Lizenz Valid XHTML 1.0 Strict | Powered by TUSCRIPT concept, code and design created by Thomas Kollatz epidat stable release switch to beta Datenschutzhinweis |