(1621-1871)
ID | hha-3219 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße, hha-3219: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hha-3219 |
פה | Hier | ||||
נטמן. צנצנת המן. | ist geborgen ein ›Manna-Gefäß‹, | ||||
צנא מלא דדובשה. | Ein Gefäß voll (Dattel-)Honig. | ||||
בקי בתלמוד רבינא ורב | Bewandert in der Lehre Rabinas und Rav | ||||
אשי. מקבצאל ורב פעלים | 5 | Aschis. ›Aus Kabzeel und reich an Taten.‹ | |||
תמיד יושב אהלים. ונר | ›Beständig in den Zelten sitzend.‹ ›Und das Licht | ||||
אלקים כבה. בעשרי׳ ושבעה | des Ewigen erlosch.‹ Am siebenundzwanzigsten | ||||
לחדש הראשון בראשון | des ersten Monats, am ersten (Tag) | ||||
ושמואל שכב עם אבותיו | und Schmuel legte sich zu seinen Vätern. | ||||
ה״ה מוהר״ר שמואל בן מו | 10 | Das ist der Mann, unser Lehrer und Meister, Herr Schmuel, Sohn unseres Lehrers | |||
הר״ר חיים זעליקמן ז״ל אב״ד | und Meisters, Herrn Chajim Seligmann, sein Andenken zum Segen, Vorsitzender der Gerichtsbarkeit | ||||
דק״ק גאשלר שנת תמ״ו | der heiligen Gemeinde Goslar, Jahr 446 | ||||
לפ״ק תנצב״ה | der kleinen Zählung. Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zl 2: bJom 52b und vgl. Ex 16,33. Zl 5: Nach 2 Sam 23,20 Zl 6: Vgl. bMen 99b u. Ex 33,11 Zl 6f: Nach 1 Sam 3,3
Datierung Gestorben Sonntag, 21.04.1686
; begraben; offenbar ist hier mit dem 1. Monat der Monat Nissan gemeint, nicht aber Tischri.
In der Eulogie wird primär die Gelehrtheit des Verstorbenen in Talmud und Tora v.a. mittels Metaphern thematisiert. So wird er mit dem zur Zeit der Wüstenwanderung im Heiligtum zum generationsüberdauernden Gedächtnis aufbewahrten Manna-Krug identifiziert. Besonders gute Kenntnisse besaß er im Gebiet des Talmuds, als dessen hervorragende Endredaktoren nach mittelalterlicher Tradition Rabina und Rav Aschi gelten. Ein Vergleich mit Josua bin Nun, der besonders dem Studium der Tora anhing klingt an. Auch wird Herr Schmuel "Licht des Ewigen" genannt, in Analogie zu "Ner Jisrael", einer Bezeichnung für König David, die in der Folgezeit auf große Gelehrte wie Jochanan ben Sakkai (bBer 28b) angewandt wurde. Herr Schmuel setzte damit die von seinem Vater, einem Rabbinatsassessor, überkommene Gelehrtheit in Talmud, Tora und Halacha fort.
Zl 4/5a: Der Talmud nennt die beiden Amoraim Rabina und Rav Aschi häufig.
Zl 5b: Vgl. bBer 18a, wo das Heldentum Benajas aus Kabzeel als Werk für die Mehrung der Weisung interpretiert wird.
Zl 6a: Josua bin Nun gilt nach bMen 99b als besonders eifrig im Studium der Tora, da er nach Ex 33,11 nicht aus dem Zelt (der Zusammenkunft mit der Schechina) wich.
Zl 7b: Die Datumsangabe ist in Worten ausgeschrieben
Zl 9a: Mit dem Zitat aus 1Sam 3,3 ושמואל שכב erfolgt eine Vorwegnahme des Namens "Schmuel". Das Prädikat erfährt jedoch hier zusätzlich eine metaphorische Aufladung. Die geprägte biblische Wendung שכב עם אבותיו wurde hier mit dem oben genannten Zitat verschmolzen.
Zl 10b/11a: Die Abkürzung מוהר״ר ist zeilenübergreifend geschrieben.
Reim
In Zeile 2 Homoioteleuton des ersten und letzten Wortes. Alle Satzglieder von Zeile 3 haben gleichen Auslaut. Homoioteleuton auf -lim in Zeile 5 und 6, das mit dem auf -im in Zeile 7 harmoniert. In Zeile 8 Epanalepse auf -rischon.
Lage
Planquadrate
GN
Beschreibung
Hochrechteckige Stele mit geschweiftem Bogenabschluß und gestufter, scharrierter Rahmenleiste. Im Bogenfeld das Wort פה. Satztrenner: spiegelverkehrte §-Zeichen. Abkürzungszeichen: Krönchen.
Grabbuch 5209, S 1003; Datumsangabe: 27. Cheschvan 446 (24.11.1685)
shha (JG 73): -
Duckesz, Chachme AHW, S. 3f., Nr. 6 (H) und S. 1 (D)
Grunwald, S. 297, Nr. 3947; Datumsangabe: 27. Cheschvan 446
![]() 2002-05-26 recto |
![]() |
![]() 2010-2012 |
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße,
hha-3219
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hha-3219
(letzte Änderungen - 2013-04-11 15:57)
Steinheim-Institut
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