(1621-1871)
ID | hha-1982 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße, hha-1982: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hha-1982 |
פה טמונה אשה הגונה | Hier ist geborgen eine würdige Frau, | ||||
הוי ואבוי מר אשא קינה | ›ach und weh‹, bitterlich ›erhebe ich Wehklage‹, | ||||
על האי שופרא ודאי בכינה | ›mit Recht weine ich über diese Schönheit‹, | ||||
נאה וחסוד׳ בקושט׳ קאמינא | die liebliche und anmutsvolle, Wahrheit spricht sie, | ||||
דברי׳ נעימים אמרי בינה | 5 | wohlgefällig ihr Reden, ›Worte der Einsicht‹, | |||
למודה במצות ותפלת׳ בכוונה | geübt in Geboten, ›ihr Gebet verrichtet sie mit Andacht‹, | ||||
הנה עלת׳ נשמ[(ת)]׳ דירת׳ למעל׳ | hinauf ist ihre Seele gestiegen, ihre Wohnung ist Droben, | ||||
היתה לוית ח[(ן ו)]עטר׳ לבעלה | ›anmutiger Kranz‹ war sie ›und Krone ihrem Gatten‹, | ||||
אשת ה[(ק׳ ה)]רופא המפורס׳ | (Hendle), Gattin des Einflußreichen, des weitbekannten, kundigen | ||||
ומומחה לרבים מוה״ר טובי׳ | 10 | Arzt Allen, unseres Lehrers, des Meisters, Herrn Tuwja | |||
משה נר״[(ו)] מב[(ית ק)]לאווה | Mosche, der Barmherzige möge ihn behüten und erlösen, aus dem Hause Klawah, | ||||
יצ״ו נפטר׳ בש״ט בש״ק | ›der Fels und Erlöser behüte es‹, verschieden ›mit gutem Namen‹ am heiligen Schabbat, | ||||
ט׳ ניסן ונקבר׳ למחרתו יו׳ | 9. Nissan und begraben am Tag darauf, Tag 1, | ||||
א׳ יו״ד סיון תצ״ג לפ״ק | zehnter Sivan 493 der kleinen Zählung. | ||||
תנצב״ה | 15 | Ihre Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zl 2: nach Spr 23,29 | Zl 2: nach Jer 9,9 Zl 3: bBer 5b Zl 5: Spr 1,2 Zl 6: bBer 31a Zl 8: Spr 4,9 | Zl 8: Spr 12,4 Zl 12: Ps 19,15 | Zl 12: bBer 17a
Datierung Gestorben Samstag, 12.05.1733
; begraben am nächsten Tag
Die mit einem zweifachen Akrostichon und einem durchgehenden Reim bestückten Inschrift, die teilweise Aramäisch verfaßt ist, verwendet Zitate und Umschreibungen, die sich nur sehr selten in Inschriften finden. Es mag ihr Gatte, der Arzt gewesen sein, der für Eulogie zeichnet.
Hendle, deren Namen sich allein aus dem Akrostichon erschließt, ist offenbar in jungen Jahren verstorben. Ihr Gatte, Dr. Tobias Moses Klawa (Clawa) lebte noch Ende 1770. Der "weitberühmte Arzt", wie er bei Grunwald genannt wird, hatte eine Approbation zu שער אפרים, "die Pforte des Efraim" von Efraim, Sohn von Naftali Reischer geschrieben, das 1736 in Altona gedruckt wurde.
Zl 1: Der Text folgt dem Bogenverlauf.
Zl 2: Keine wörtlichen Zitate, der erste Satzteil wurde um des Akrostichons willen mit ה statt א geschrieben.
Zl 3: ודאי, gewiss, mit Recht, ist zwar Bestandteil des Talmudzitates, doch wird es nur sehr selten mit einbezogen.
Zln 9/10: מומחה לרבים, Kundiger Arzt Allen, wörtlich: "für den Umgang mit Publikum autorisiert", ist eine geläufige, nahezu feststehende Bezeichnung für einen promovierten Arztes.
Reim
auf -nah in Zln 1-6 und auf -lah (visuell auf den Namen) in Zln 7,8.
Akrostichon in Zeilen 2-8: הענד ל הענדלה hynd l Hendle
Lage
Planquadrate
FH
Schrift
erhaben
Zustand
2006 in situ; Verwitterung mittel;
Grabbuch 4094, CII 487 (Moses Frau Hendel Dr. Tobias Familie Klawak)
shha (JG 73), S. 69, Nr. 9; Gattin R. Mosche Rofe, beigelegt links von Jaakow Potsdam (kein Grabstein).
Grunwald, S. 282, Nr. 3063; Moscheh Hendel, Fr. Dr. Tobias (Fam. Klawach) und S. 168, Anm. 27
![]() 2002-04-21 recto |
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Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße,
hha-1982
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hha-1982
(letzte Änderungen - 2013-03-17 20:15)
Steinheim-Institut
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