(1621-1871)
ID | hha-1493 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße, hha-1493: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hha-1493 |
ברא | ›Im | ||||
שית | Anfang | ||||
ברא | schuf‹. | ||||
אבל אעורר ׃ בבכי אמרר ׃ על מות ציר | Trauer will ich erheben, ›in bittres Weinen verfallen‹ über den Tod des ›treuen | ||||
נאמן ׃ | 5 | Boten‹, | |||
בקול עבה כתרועת שופר ׃ | mit tiefer Stimme wie Dröhnen des Widderhorns, | ||||
כי בא השמש שוקל וסופר ׃ | ›denn die Sonne ging unter‹, ›gewogen und gezählt‹. | ||||
חכם ידע מתלון כבר קפר ׃ | (Er war) ein Weiser, ein Kenner von Parabeln wie Bar Kappar(a), | ||||
איש שהכל בו אשכל הכפ׳ | ein Mann, der alles enthielt, ›eine Zyprustraube‹, | ||||
אל קנה שמו סת״ם סופר | 10 | Elkana, "Gott erwarb", sein Name, ein geübter Schreiber, | |||
שמש ונאמן דק״ק אלטנא | Diener und Beglaubter der heiligen Gemeinde Altona. | ||||
ה״ה הר״ר אלקנה ב״ה פסח זצ״ל | Es ist der Meister, Herr Elkana, Sohn des Herrn Pessach, das Andenken des Gerechten zum Segen, | ||||
נפט׳ ונקב׳ יו׳ ג׳ ב׳ ח״ה סוכת | verschieden und begraben Tag 3, 2. der Zwischenfeiertage des Laubhüttenfestes | ||||
תע״ג לפ״ק | 473 der kleinen Zählung. | ||||
תנצב״ה | 15 | Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zln 1-3: Gen 1,1 Zl 4: nach Jes 22,4 Zl 4f: Spr 25,13 Zl 7: Gen 28,11 | Zl 7: nach Jes 33,18 Zl 9: Hld 1,14
Datierung Gestorben und begraben Dienstag, 18.10.1712
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Dass ein "Beglaubigter" (Sekretär, Schriftführer) der Gemeinde sich zugleich als "Schammasch" (Synagogendiener) und "Sofer" (Toraschreiber) betätigte, war in der Frühen Neuzeit nicht ungewöhnlich. Die Vielseitigkeit des Elkana ben Pessach wird in der Inschrift gerühmt, weil er seinen vielfältigen Funktionen auch die des hebräischen Dichters hinzufügte. Wahrscheinlich ist Elkana der Autor der zahlreichen Grabgedichte, die in den Jahren zwischen 1690 und 1712 die Stelen des aschkenasischen Teils zieren, viele der Verstorbenen in ihren persönlichen Charakterzügen skizzieren und ein versifiziertes Gemeindeporträt jener Jahre überliefern (siehe oben im Kapitel "Aus der Blütezeit der hebräischen Epitaphendichtung").
Zln 1-3: Der Anfang der heiligen Schrift, von einer Hand mit Griffel auf eine Tafel geschrieben, als Verdeutlichung der Funktion des Verstorbenen als Toraschreiber, ohne direkte Anbindung an den folgenden Text.
Zl 6b: Widderhorn, Schofar, das an Neujahr und am Versöhnungstag in der Synagoge geblasen wird.
Zl 7a: Durch Anführungszeichen gekennzeichnetes Wortspiel auf "Schemmesch" / Sonne und "Schammasch" / Synagogendiener; hier durch doppelte Übersetzung deutlich gemacht.
Zl 8: Bar Kappar(a), ein bedeutender Gelehrter Anfang des 3. Jahrhunderts, der schwierige Passagen der Mischna erläutern konnte und als Autor von Fabeln bekannt war.
Zl 9: "Zyperntraube" - Sinnbild eines "erfüllten", umfaßenden Wissens.
Zl 10: סופר סת״ם ist ein (geübter) Schreiber von Schriften für den religiösen Gebrauch, insbesondere Torarollen und die Texte für die Gebetskapseln und der Kapsel für den Türpfosten.
Lage
Planquadrate
EO
Schrift
vertieft
Symbol
Amtssymbol: Feder und Buch
Zustand
2006 in situ; Verwitterung leicht; Beschädigung leicht;
2008/2009: (ausgeführt durch Schmalstieg GmbH, Burgwedel)
Grabbuch 4445, S 1361
shha (JG 73): -
Grunwald, S. 286, Nr. 3370
Verborgene Pracht: Der jüdische Friedhof Hamburg-Altona – Aschkenasische Grabmale, Dresden: 2009, S. 268
![]() 2001-10-12 recto |
![]() 1942-1944 |
![]() |
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Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße,
hha-1493
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hha-1493
(letzte Änderungen - 2015-07-21 22:38)
Steinheim-Institut
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