(1621-1871)
ID | hha-1472 |
Lizenz | Creative Commons Attribution-BY 4.0 International Licence [CC BY] |
Zitation | Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße, hha-1472: http://steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?hha-1472 |
פ״נ | Hier ist begraben | ||||
איש ישר אשר | ein aufrechter Mann, welcher | ||||
יום צרה חרב קרבא עבר ׃ | (am) Tag der Not, (als) das Kriegsschwert vorüberzog, | ||||
צאת מלכים מלחמה גבר ׃ | beim Auszug der Könige (zum) Streit, sich mächtig machte, | ||||
חבא ביתו בא שמע הבן׃ | 5 | in seinem Hause verbarg, sich näherte, hörte, verstand. | |||
קרוב למקום זה נח סבר ׃ | Nah bei diesem Ort ›entschlief (ihm) die Hoffnung‹; | ||||
לדרגא קיוה והנה תבר ׃ | auf Erhöhung hoffte er, und siehe, Unglück kam: | ||||
כ׳ יצחק בר יעקב ראובן ׃ | der geehrte Jizchak, Sohn des Jaakow Reuwen, | ||||
נפטר יו׳ ש״ק ך״ד חשון ונקב׳ | verschieden am Tage des heiligen Schabbat, 24. Cheschvan und begraben | ||||
יו׳ ב׳ ך״ו בו תס״א לפ״ק | 10 | Tag 2, 26. desselben 461 der kleinen Zählung. | |||
תנצב״ה | Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens |
Zl 6: nach bYom 72a
Datierung Gestorben Samstag, 06.11.1700
; begraben am übernächsten Tag
Der Kriegsheld: In dem vorliegenden, ungewöhnlichen Namensgedicht steht eine militärische Leistung im Mittelpunkt des Totenlobs. Die nicht klar zu entschlüsselnde Anspielung bezieht sich wahrscheinlich auf die erste Phase des "Großen Nordischen Krieges": Von März bis August 1700 bekriegte König Friedrich IV. von Dänemark, der Schutzherr der Juden von Altona, seinen unbotmäßigen Vasallen, den Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf, der mit dem feindlichen Karl XII. von Schweden verschwägert und verbündet war. Schweden erzwang die Wiederherstellung der gottorfischen Neutralitätsrechte durch einen vereinten Angriff auf Dänemark, an dem britische und niederländische Seestreitkräfte teilnahmen, während hannoversche Landtruppen von Süden über die Elbe vorstießen. Feindliche Offiziere, die sich in seinem Altonaer Wohnhaus einquartiert hatten, waren anscheinend das Ziel von Jitzchaks Lauschangriff, für den er nie die erwartete Belohnung erhielt.
Zl 7: Der Dichter gebraucht im metaphorischen Sinn die Namen für die hebräischen Sprachakzente, ähnlich bereits Al-Charisi, Tachkemoni, § 50, אחרי דרגא תביר, "nach Aufstieg, Niedergang".
Verseulogie: sechszeiliges Namensgedicht mit Reim aabaab und Akrostichon; vierhebige Verse
Reim
auf -awar und -ben/wen in Zln 3-8 (den Vatersnamen einschließend)
Akrostichon in Zeilen 3-6: יצחק Jizchak
Lage
Planquadrate
EM
Schrift
erhaben, vertieft (VS)
Zustand
2006 in situ; Beschädigung leicht;
Grabbuch 4929, S 1226
shha (JG 73): -
Grunwald, S. 293, Nr. 3747
Verborgene Pracht: Der jüdische Friedhof Hamburg-Altona – Aschkenasische Grabmale, Dresden: 2009, S. 130
![]() 2001-10-12 recto |
![]() 1942-1944 |
Digitale Edition ─ Jüdischer Friedhof Hamburg-Altona, Königstraße,
hha-1472
URL: http://www.steinheim-institut.de/cgi-bin/epidat?id=hha-1472
(letzte Änderungen - 2015-07-21 22:38)
Steinheim-Institut
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